Schon vor zwei Jahren war sie auf das Turnier in Groß Viegeln aufmerksam geworden. Im Internet hatte sie auf „clipmyhorse“ entdeckt, dass es dort „toll aussah“. Vergangenes Jahr war sie dort bereits gestartet, dieses Jahr erneut.
Nach der langen Anreise hatte sie „Norremollehoj’s Candy“ in ihrer Box in einem Stallzelt untergebracht. Rund 330 weitere Pferde waren dort. „Auf internationalen Turnieren kann es schonmal sein, dass man neben Profis steht. Das ist schön, denn man kann sich schon den einen oder anderen Tipp holen“, sagt Keunecke. Danach musste „Candy“ sich dem sogenannten Vet-Check, den es in der Regel nur auf internationalen Turnieren gibt, unterziehen. Dies ist eine tierärztliche Kontrolle, um sicherzustellen, dass die Pferde keine Verletzungen haben und gesund in das Turnier starten. Außerdem wird geschaut, ob wirklich das genannte Pferd an den Start geht.
Und dann ging es los: In der ersten Prüfung zeigte sich die elfjährige Stute etwas abgelenkt durch eine Videoleinwand auf dem Platz. „Ich habe mich entschieden, das nächste Mal die kleinere Prüfung zu reiten“, sagte Keunecke. Und damit lag sie goldrichtig. Mit drei Sekunden Vorsprung gewann das Paar die internationale Springprüfung der Klasse L. „Die Deutsche Nationalhymne wurde für mich gespielt und alle sind für mich aufgestanden“, schwärmte Keunecke.
Etwas Urlaub mit Freunden an der Ostsee hängte sie noch dran – und startete nochmal in der Internationalen Zwei-Phasen-Springprüfung. Dabei holte sie mit ihrer Stute Candy den 4. Platz. „Wir hatten einen Fehler in der zweiten Phase, sonst hätten wir wieder gewonnen“, resümierte Keunecke. „Es war ein sehr schönes Turnier, die Plätze und die Stimmung war super.“
Für die 24-Jährige gab es noch eine gute Nachricht: Auch im nächsten Jahr darf sie in der Internationalen Amateurtour an den Start gehen.
Von Julia Nebe