Normalerweise wollen Teenager und Twens etwas Cooles und Schickes fahren. Nicht so die Kinder des Westhageners Sylvester Krawczyk: Sohn Thomas (damals 21) und Tochter Agnes (damals 19) wollten 2004 „etwas Besonderes“ fahren – und kauften gemeinsam mit ihrem Vater einen VW Kübelwagen. Sylvester Krawczyk fährt das seltene Exemplar noch heute: „Den gebe ich nicht mehr her“, betont der 59-Jährige. Er läuft und läuft und läuft: Der 44-PS-Boxer hat Familie Krawczyk auf vielen Touren begleitet.Boris Baschin
Dabei war der Kübelwagen beim Kauf vor 14 Jahren alles andere als schön: „Er war in einem sehr schlechten Zustand“, berichtet der VW-Karosseriebauer bei einer Tasse Kaffee. „Aber der Motor lief – und nur das zählte.“ Er brachte das 1976-er Cabrio sofort zum Sohn seines Schwagers und begann mit der Restaurierung. Zerlegen, säubern, konservieren, kaputte Teile ersetzen, sich um den Motor kümmern, lackieren, wieder zusammenbauen – „die Restaurierung hat ein gutes halbes Jahr gedauert“, sagt Krawczyk. „Aber es hat sich gelohnt.“ Passend zur neuen schwarz-roten Lackierung ließ er die Sitze mit Leder beziehen.
Enkel Filippo (10) hat schon ein Auge auf den Wagen geworfen
Unzählige Touren sei er mit seinen Kindern im schicken, robusten Cabrio seitdem gefahren – der 44-PS-Boxer aus dem Käfer läuft und läuft und läuft immer noch. Allerdings weniger: Die Kinder sind beruflich und familiär stark eingebunden. „Aber immer, wenn an einem sonnigen Wochenende Zeit ist, fahren wir mit 60 oder 70 km/h durch die Gegend“, schmunzelt Krawczyk. Sohn Thomas (35) und Tochter Agnes (33) lieben ihren Kübelwagen nach wie vor, aber einer liebt ihn mittlerweile noch mehr: Enkel Filippo Zattola (10). „Er will ihn selbst fahren, sobald er volljährig ist und einen Führerschein hat“, freut sich Opa Sylvester. Doch vorher steht noch eine besondere Tour an: „Ich möchte mit meinem Sohn, meiner Tochter und meinem Enkel an die Ostsee fahren“, erzählt Krawczyk. „Das hat bisher noch nie geklappt.“ Dann wird’s Zeit...
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Von Carsten Bischof