Über Integration werde derzeit viel gesprochen, meinte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Doch gleichzeitig würden oft diejenigen vergessen, die nicht viel redeten, aber dafür in Vereinen und Nachbarschaftsinitiativen anpackten. „Ihnen gilt ein ganz großes Dankeschön“, erklärte Weil vor einer Feierstunde am Montag im Alten Rathaus in Hannover. Dort sagten der Regierungschef und die Integrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf nicht nur Danke schön, sondern zeichneten vier Initiativen und Vereine mit dem Integrationspreis Niedersachsen aus. Alle Preisträger bekamen jeweils 6000 Euro.
Sonderpreis geht an Hameln
Prämiert wurde die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr der Samtgemeinde Oderwald (Kreis Wolfenbüttel), die überwiegend aus Jugendlichen mit Migrationshintergrund besteht. Der Kleingärtnerverein „Deutsche Scholle“ in Osnabrück wurde ausgezeichnet, weil er leer stehende Gärten für syrische Flüchtlingsfamilien herrichtete. Die Naturfreundejugend Braunschweig überzeugte mit einem Projekt, das Kinder mit und ohne Migrationshintergrund zusammenbrachte, ähnlich wie das Netzwerk Nachbarschaft Asendorf (Kreis Diepholz).
Der Sonderpreis des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ ging an den Kreis Hameln für das Stadtteilprojekt „Buntes Leben im Englischen Viertel“. Dieses Projekt fördert in einer ehemaligen Siedlung von Angehörigen britischer Streitkräfte das interkulturelle Miteinander.
Von Michael B. Berger