Ein per Brief zugesandtes mysteriöses Pulver hat für helle Aufregung im Amtsgericht Rinteln im Weserbergland gesorgt und einen Großalarm ausgelöst. Weil mehrere Personen über Unwohlsein klagten und ein Giftanschlag befürchtet wurde, ließ die Polizei das Gebäude am Dienstag vollständig räumen.
Fünf Angehörige des Gerichtspersonals seien durch die zunächst unbekannte Substanz leicht verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Sie hätten unter anderem über Atembeschwerden und Angstzustände geklagt. Die Betroffenen seien in einem Spezialzelt der Feuerwehr dekontaminiert und anschließend ärztlich versorgt worden. „Ihr Zustand ist zum Glück aber nicht besorgniserregend“, sagte der Sprecher. Knapp 20 weitere Personen, darunter auch Polizeibeamte, seien vorsichtshalber medizinisch betreut worden.
Der Brief mit der verdächtigen Substanz war nach Angaben der Polizei am Vormittag in der Poststelle des Gerichts eingegangen. Als er geöffnet wurde, rieselte ein grünliches Pulver aus dem Umschlag auf den Tisch. Mehrere Bedienstete, die direkt oder indirekt mit der Substanz in Kontakt gekommen seien, hätten daraufhin über Unwohlsein geklagt, sagte der Polizeisprecher.
Das Gerichtsgebäude wurde bis zum Nachmittag vollständig evakuiert und das Gelände abgesperrt. Spezialisten des niedersächsischen Landeskriminalamtes (LKA) untersuchten das verdächtige Pulver in einem mobilen Labor. Bis zum Nachmittag war aber noch ungeklärt, um welche Substanz es sich handelt. Die Polizei machte „aus ermittlungstaktischen Gründen“ keine Angaben zum möglichen Absender des Briefes.
Von (red/dpa/mit: Schaumburger Zeitung)