Die rund 230 Kilometer lange Nord-Süd-Verbindung zwischen Niedersachsen und Hessen ist ein wichtiger Eckpfeiler des Energiewende-Netzes. Diese und zwei weitere Leitungen sind nach dem Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) Pilotprojekte zum Einsatz für Drehstrom-Erdkabel und werden gleichermaßen Offhore- und Onshore-Windstrom von Norden in den verbrauchsstarken Westen und Süden Deutschlands transportieren.
Der Baustart für die Leitung Wahle-Mecklar erfolgte südlich von Einbeck im rund 50 Kilometer langen Leitungsabschnitt zwischen den Umspannwerken Lamspringe und Hardegsen. Hierfür hatte Tennet Anfang Dezember den Planfeststellungsbeschluss erhalten. Voraussichtlich im Mai wird der erste Mast fertiggestellt. Die gesamte Leitung soll bis Ende 2021 in Betrieb gehen.
Mit einer Spannung von 380 Kilovolt wird die geplante Höchstspannungsleitung Wahle mit Mecklar in der Gemeinde Ludwigsau in Nordhessen verbinden. Energieknotenpunkte sind dabei die Umspannwerke an den Endpunkten der Leitung sowie in Lamspringe und Hardegsen. Dort wird die Energie in die Regionen verteilt oder bei Bedarf aus den Regionen abtransportiert.
Die rund 230 Kilometer lange Leitung erhöht außerdem die Übertragungskapazität für Windenergie in der Nord-Süd-Achse und gewährleistet auch in Zukunft die Versorgungssicherheit und Netzstabilität in Niedersachsen und Nordhessen. Der vordringliche Bedarf für diese Leitung wurde 2009 festgestellt.
Das Gesamtprojekt Wahle-Mecklar wird in vier Einzelverfahren beantragt. Bisher erhielt Tennet Planfeststellungsbeschlüsse und damit Baurecht für zwei Abschnitte. Der Leitungsabschnitt von Wahle zum Umspannwerk Lamspringe befindet sich noch im Planfeststellungsverfahren.
Von Kerstin Wosnitza