Der Unfall hat sich um 7.19 Uhr zwischen Hämelerwald und Lehrte ereignet, etwa 500 Meter hinter der Autobahn-Auffahrt Hämelerwald. Insgesamt waren drei Lastwagen an dem Unfall beteiligt. Vor der Baustelle auf der A 2 – dort wird die Mittelleitplanke erneuert – war es zu einem Stau gekommen. Der Fahrer eines bulgarischen Lastwagens fuhr ungebremst auf das Stau-Ende auf und schob einen mit Holz beladenen litauischen Lastwagen auf einen davor stehenden Sattelschlepper.
Der Fahrer (44) des bulgarischen Lastwagens war auf der Stelle tot. Die Feuerwehr Lehrte und die Berufsfeuerwehr Hannover brauchten mehr als eine Stunde, um den Leichnam aus dem zerstörten Cockpit zu bergen. Schwer verletzt wurde der 30 Jahre alte Fahrer des litauischen Lkw. Der Mann wurde ebenfalls in seinem Führerhaus eingeklemmt und musste von der Feuerwehr befreit werden. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Die A 2 war bei Hämelerwald vier Stunden lang gesperrt, der Verkehr staute sich auf zehn Kilometern Länge. Danach konnte eine Spur wieder freigegeben werden, die Polizei rechnete bei Redaktionsschluss mit einer kompletten Freigabe am Abend und bezifferte den Schaden an den Fahrzeugen auf rund 300 000 Euro.
Lkw-Unfälle auf der A 2 sind zahlreich
Immer wieder kommt es auf der stark befahrenen Ost-West-Autobahn A 2 zu Karambolagen insbesondere von Lkw, weil die Gespanne mit zu wenig Abstand hintereinander herfahren und bei Staus und Verkehrsstockungen nicht mehr rechtzeitig stoppen können. 3516 Unfälle wurden auf dem gesamten niedersächsischen A 2-Abschnitt 2016 verzeichnet, die Zahlen für 2017 liegen noch nicht vor. Auf den am stärksten befahrenen Abschnitten sind bis zu 130 000 Fahrzeuge täglich unterwegs, ein Drittel davon Lastwagen, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur.
Vor der Gefahr der Lkw-Karambolagen werden die Fahrer unter anderem auch mit Plakaten auf Polnisch und Russisch gewarnt: Gezeigt wird ein vollkommen zerquetschtes Führerhaus. Im vergangenen Jahr ordnete das Verkehrsministerium in Hannover Tempo 60 für Lastwagen in Großbaustellen sowie umfangreiche Kontrollen des Sicherheitsabstandes an.
Von Kerstin Wosnitza