An diesem Wochenende beginnt die Rübenkampagne im Peiner Land und der Region. Das Werk Clauen nimmt am Samstag, 15. September, die Produktion auf (PAZ berichtete). Die Rübenlieferungen starten nach Angaben des Zuckerrübenanbauerverbands (ZAV) Niedersachsen bereits am heutigen Freitag.
Die Trockenheit der vergangenen Wochen wirke sich auch auf die Rübenernte aus. „Die Rübenerträge werden unter dem Schnitt der letzten Jahre liegen“ beschreibt Dr. Clemens Becker, ZAV-Geschäftsführer. Dabei gibt es regional durchaus Unterschiede.
Hohe Beregnungskosten
Für die Region Burgdorf und den Nordkreis Peine mit vielen Beregnungsstandorten wird mit einer durchschnittlichen Ernte mit einem Rübenertrag von etwa 75 Tonnen pro Hektar gerechnet. Dieser Ertrag sei allerdings mit hohen Beregnungskosten teuer erkauft worden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Für die schweren Tonböden in der Region Sehnde/Peine sehe es schlechter aus, die Ernte wird voraussichtlich deutlich unterdurchschnittlich sein. Je nach Bodenqualität wird der Ertrag um 10 bis 30 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Die zu erwartenden höheren Zuckergehalte werden den Ertragseinbruch etwas abfedern, aber keinesfalls voll kompensieren.
Auf den besseren Lössböden südlich von Peine in Richtung Hildesheimer Börde wird ein knapp durchschnittlicher Rübenertrag erwartet, so der ZAV.
Zuckerrübe wurzelt tief
Die Zuckerrübe wurzelt übrigens tief und kann sehr effizient mit dem Wasser umgehen. Die Wurzeln reichen bis zu zwei Meter in die Tiefe. Somit kommt die Rübe im Vergleich zu den anderen Ackerkulturen noch am besten mit der Trockenheit zurecht. Unter zahlreichen Rübenschlägen sind jetzt aber die Wasserreserven erschöpft.
Fraglich wird sein, wie stark die Rübe im Herbst noch weiter wächst. „Bis Ende der Erntesaison im November haben die Zuckerrüben in der Regel einen starken Zuwachs“, so Becker. „Der Zuwachs hängt allerdings von der Regenmenge in den kommenden Wochen ab. Wenn es in Kürze durchdringend regnet, kann es noch brauchbare Zuwächse geben.“
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Von Kerstin Wosnitza